Studio Rhine-Meuse

Die Grenzregion zwischen Aachen (DE) und Süd-Limburg/Parkstad (NL) wird geprägt durch intensive Wechselbeziehungen sowie räumliche und landschaftliche Verflechtungen, die im Alltag der Menschen deutlich spürbar sind. Die Frage einer Vermittlung zwischen aktuellen und nationalen Raumprozessen stellt sich hier mit besonderer Prägnanz. Dazu zählen unter anderem bevorstehende Transformationen im Rheinischen Braunkohlerevier und anstehende sozioökonomischen Transformationen in Folge des Klimawandels.

Die grenzübergreifende Zukunftswerkstatt „Studio Rhine-Meuse“ ist eine gemeinsame Initiative öffentlicher Gebietskörperschaften in den Niederlanden und Deutschland. Durch das gemeinsame Entwickeln und Reflektieren von Zukunftsnarrativen sollten institutionelle Akteure aus den Grenzraum Aachen und Parkstadt-Heerlen ermutigt werden, ihren Arbeitsalltag gedanklich zu verlassen, um sich sektorenübergreifend die Frage zu stellen „Wie kann die grenzüberschreitende Rhein-Maas-Region in den kommenden Jahrzehnten zusammenarbeiten, um sich im Jahr 2100 zu einer integrierten, florierenden und widerstandsfähigen Region zu entwickeln?“ MUST wurde beauftragt eins dieser Zukunftsnarrative als Input für die Reflexion zu erstellen. 

Wir haben einen kartographischen und datenbasierten Ansatz genutzt, um konventionelle Methoden der Ressourcengewinnung in Frage zu stellen. Die drängenden Fragen des Klimawandels und der Abhängigkeit Europas von Materialimporten wurden anhand von verschiedenen Zeitebenen und auf „Tipping Points“ untersucht. Darauf aufbauend entwickelten wir drei Zukunftsszenarien für grenzüberschreitende Kreislaufsysteme, die auf die spezifischen Ressourcen in der Region zugeschnitten sind: Stadtsanierung, Forstwirtschaft und das Recycling von technologischen Abfällen. In Anbetracht anstehender Sanierungen in der gebauten Umwelt bieten sich durch Bestandnutzungen, Recycling und Rückbau einzigartige Gelegenheiten, den Übergang zu einer kreislauforientierten und nachhaltigen Zukunft zu vollziehen. Das Plädoyer, ein länderüberschreitendes Zentrum für die Wiederverwendung von Elektronikschrott und anderen Materialien in Europa einzurichten, basierend auf der strategisch vorteilhaften geographischen Lage der Rhein-Maas-Region, fand bei den lokalen Akteuren breite Zustimmung.

Bearbeitungszeitraum
06/2023 – 03/2024

Standort
Zuid Limburg (NL) / Region Aachen (D)

Auftraggeber
Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Bundesministeriums für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (BMVBS) und Dutch Board of Government Advisors (CRa)

Produkt
Grenzüberschreitende räumliche Entwicklungsstrategie

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