Der Rhein-Erft-Kreis ist Teil des Rheinischen Braunkohlereviers. Die Förderung von Bodenschätzen prägte über Jahrzehnte die wirtschaftliche, naturräumliche, infrastrukturelle und demografische Entwicklung des Kreises. Mit dem politisch beschlossenen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung und dem daraus resultierenden Strukturwandel ergeben sich zum einen große Herausforderungen, zum anderen aber auch enorme Chancen. Beides hat Auswirkungen auf die räumliche Entwicklung im Rhein-Erft-Kreis. Die bevorstehenden Aufgaben beeinflussen sich gegenseitig und können nicht lokal oder sektoral gelöst werden, sondern müssen gesamträumlich betrachtet werden.
Der regionale Strukturwandel sowie weitere raumrelevante Herausforderungen, wie z.B. die Energiewende, der Klimawandel oder die Mobilitätswende erfordert eine gesamträumliche Neuausrichtung des Rhein-Erft-Kreises. MUST wurde beauftragt, hierfür einen strategisch-räumlichen Orientierungsrahmen – die “Raumperspektive Rhein-Erft“ – zu erarbeiten. Sie soll zukünftig als Kompass in Richtung einer lebenswerten Region dienen.
Von Beginn an wurde ein partizipativer, interaktiver und transparenter Prozess angestrebt, der die Kommunen und weitere regionale Stakeholder:innen einbindet und informiert. In der ersten Phase dienten Gespräche mit Expert:innen der Region dazu, über den Prozess zu informieren und gleichzeitig regionales Wissen zu sammeln, um eine solide Datengrundlage für die Strategieerstellung zu schaffen. Aufbauend darauf erarbeiteten wir drei integrierte, räumliche Entwicklungsvarianten für den Rhein-Erft-Kreis. Diese bildeten unterschiedliche Grundausrichtungen und ein breites Spektrum an Lösungsstrategien für die formulierten Herausforderungen ab. Die drei Entwicklungsvarianten wurden in einen Planwerkstatt mit den Kommunen und regionalen Akteur: innen diskutiert. Die Ergebnisse und Auswertung der Planwerkstatt lieferten die Bausteine für das Endprodukt. Die Raumperspektive Rhein-Erft formuliert für sieben Handlungsfelder jeweils ein Ziel. Pro Ziel ist die räumliche Strategie in einer Karte dargestellt. Für die Umsetzung sind pro Handlungsfeld laufende und neue Projekte sowie Entwicklungsprinzipien formuliert. Die sieben räumlichen Strategien sind in einem integrierten Bild dargestellt: das strategische Raumbild. Am Ende beschreiben zehn Handlungsempfehlungen die Hausaufgaben für die Region.
Bearbeitungszeitraum
07/2022 – 10/2024
Standort Rhein-Erft-Kreis
Auftraggeber
Rhein-Erft-Kreis, Dezernat V, Amt für Strukturwandel, Fördermittelmanagement und Digitale Ökosysteme
Produkt
Strategisch-räumlicher Orientierungsrahmen



